Blog Post

Ruhe bewahren (erstmals veröffentlicht am 02.September 2018)

  • von Marion Erika Scheytt
  • 13 Feb., 2019

Warum es so wichtig ist, sich ganz bewusst Ruhezeiten zu gönnenWarum es so wichtig ist, sich ganz bewusst Ruhezeiten zu gönnen

Mein letzter Blogeintrag liegt schon eine ganze Weile zurück. Immer wieder hatte ich tolle Ideen, die ich gern aufgeschrieben hätte. Letztendlich habe ich mich dann bewusst dazu entschieden, mich nicht an den Computer zu setzen, um zu schreiben, sondern mir ab und an einfach ein paar Minuten Ruhe zu gönnen.

Wenn man sich wie ich viel im Freien aufhält und im Rhytmus der Jahreszeiten arbeitet, ist man im Sommer sehr aktiv. Viel aktiver wie im Winter.Jeder weiß, so wie die Tage länger werden, wird auch die eigene aktive Zeit länger und die Ruhephasen werden kürzer. Im Winter ist das anders. Bedingt durch die Jahreszeit mit den kürzeren Tagen, kann man leichter zur Ruhe kommen. Wenn man berflich von Natur und Wetter abhängig ist, wird man im Winter oft zur Ruhe gezwungen.Die Tage sind im Sommer lang und man kann viel Zeit draußen in der Natur verbringen. Es gibt im Sommer viel zu tun: ich kann viel mit den Pferden arbeiten; Kräuter, Gemüse und Früchte sind reif für die Ernte und die Verarbeitung. Daneben gehe ich ja auch noch meinem Hauptberuf nach. Die Ruhephasen kommen da manchmal einfach zu kurz. Dabei ist Ruhe so wichtig, um gesund zu bleiben.

Vielen Menschen geht das so. Ruhe wird oft unterschätzt oder gar nicht ausgehalten. Wenn Ruhe einkehrt, hört man plötzlich die inneren Stimmen. Manche Menschen wollen die eigenen Stimmen aber gar nicht hören, weil sie ehrlich sind und viel über einen selbst verraten. Sie sagen einem, was man wirklich braucht und wo die Seele wirklich hin will. Sie verrät auch, was einem im Grunde gar nicht gut tut, oder wo man Schwächen hat. Das kann ganz schön unbequem sein. Viele Menschen sind beruflich stark eingespannt, haben daneben zahlreiche private Termine und hetzen durch das Jahr. Sie sind getrieben vom "immer mehr, immer schneller". Wir sind aber keine Maschinen, die ohne Pause funktionieren. Darüber hinaus sind die wenigsten von uns in der Lage dazu, einfach den Schalter umzulegen und von 100 auf 0 zu entspannen.Der Alltag verlangt uns viel ab. Auf Dauer immer unter Strom zu stehen, macht uns krank.Sich selbst Ruhe zu gönnen hilft dem Geist und dem Körper sich zu regenerieren, Stress abzubauen und den Energiespeicher wieder aufzuladen.

Dafür gibt es kein allgemeingültiges Rezept. Jeder muss für sich selbst herausfinden wann, in welchem Maß und in welcher Form man am besten zur Ruhe kommt. Dafür gibt es bekanntlich die unterschiedlichsten Methoden, wie zum Beispiel Meditation, Yoga, Sport, ein Waldspaziergang, sich an den See legen, etc......
Was viele wiederum nicht begreifen, ist, dass die notwendige Ruhe, die man zur Regenerierung braucht, nicht aus dem Außen kommt, sondern aus einem selbst. So zählt für mich zum Beispiel Berieselung durch Fernsehn oder shoppen gehen nicht zu den Ruhequellen, aus denen man Kraft schöpfen kann.Zweifellos tragen diese und ähnliche Aktivitäten auch zu einem gewissen Wohlgefühl bei.Wichtig ist jedoch, dass sie bewusst erlebt werden, ohne damitdie eigenen inneren Stimmen zu unterdrücken und sich von sich selbst abzulenken.
Das klingt doch eigentlich ganz einfach, oder?
Tatsächlich gehört viel Übung und Achtsamkeit dazu. Man muss sich selbst gut kennen lernen, um herauszufinden, was einem wirklich gut tut. In viele Fällen muss erst ein schlimmer Unfall oder eine Krankheit kommen, der/die einen zur Ruhe zwingt, bevor man realisiert, dass es zu viel war. Burnout lässt grüßen! Es gehört viel dazu, die Zeichen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig einzulenken. Auch mir fällt es manchmal schwer, auf meine inneren Stimmen zu hören. Viel zu leicht gerät man in das Hamsterrad, in dem man blindlinks den (vielleicht viel zu weit gesteckten) Zielen hinterherrennt und dabei sich selbst vergisst.

Mir helfen dann die Pferde dabei, meine Ruhe wieder zu finden. Ich bin viel bei den Pferden, beobachte ihr Verhalten und setze mich einfach in ihre Nähe. Sie strahlen eine Ruhe aus, die sich auf mich überträgt. Dazu haben sie einen gewissen Tagesrhytmus mit vielen Ruhephasen. Diesen Sommer, als es fast unerträglich heiß wurde, haben unsere Pferde ein Weidezelt bekommen, in das sie sich tagsüber zurückziehen konnten, um sich vor Hitze und Fliegen zu schützen. Ich habe mir viel abgeschaut und mir dann eine Sitzbank gewünscht, die geschützt unter einer Eiche zum Verweilen einladen sollte. Zum Geburtstag wurde mir mein Wunsch erfüllt. Jetzt steht die Sitzbank mitten auf der Sommerweide im Schatten einer Eiche in unmittelbarer Nähe der Pferde. Seit die Bank da ist, habe ich dort einen Rückzugsort, an den es mich schon oft zog, um einfach ein paar Minuten in die Landschaft zu schauen und meine Seele baumeln zu lassen. Sofort kehrt Ruhe ein und ich merke, wie sich mein Speicher füllt. Ist das ein Wunder, bei dem Ausblick?
Ich wünsche jedem, dass er seine persönliche "Ruhebank" findet, auf der er wieder zu Kräften kommt.
Und ich wünsche jedem, dass er erkennt, wann es Zeit ist, diese Ruhebank aufzusuchen, um sich bei ihr auszuruhen.

Fühlen Sie sich angesprochen und hätten gern mehr Informationen zu den Themen Achtsamkeit, bewusstes Leben, Erdung, Entspannung, Stressabbau oder Burnout-Bewältigung?
Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir!
Ich berate Sie sehr gern persönlich.
Ihre Marion

Ehwazia
Marion Erika Scheytt
marion@ehwazia-reittherapie.de
0160-94503605
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