Zeit loszulassen! (erstmals veröffentlicht am 20.November 2018)
- von Marion Erika Scheytt
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- 13 Feb., 2019
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Wie ich die aktuelle Zeitqualität des Novembers für mich nutzen kann um in meine Kraft zu kommen
Das Thema um die Zeitqualität des Novembers habe ich gewählt, weil sich
doch sehr viele Menschen richtig gehend da hindurch quälen. Muss man
sich tatsächlich quälen? Oder kann ich diese Zeit auch bewusst
durchleben und damit viel Gutes für mich gewinnen? Ja, auf jeden Fall!
Das Jahresrad steht niemals still. Mache dir die einzelnen Abschnitte im Jahreskreis bewusst!
Ich
bin ein großer Fan der Jahreszeiten und der einzelnen Phasen,
die in jedem Jahreskreis immer wieder aufs Neue durchlaufen werden.
Jeder Zeitabschnitt im Jahresverlauf kann auf unser eigenes Leben
übertragen werden. So durchleben auch wir Jahr für Jahr die
wiederkehrenden Phasen von Loslassen, Neubeginn, Kraft aus unserem
Inneren schöpfen (Winter), Projekte ins Leben zu rufen und in die Welt
zu tragen (Frühling), bis wir selbst im Sommer in "voller Blüte stehen"
und im Herbst die Ernte einfahren oder überdenken, was unsere wahren
Ziele sind.
Ein bewusster Blick in die Natur eröffnet uns, was jetzt an der
Zeit ist. Wie sieht die Natur - die Pflanzen und Bäume - in dieser
Jahreszeit aus?
Wenn ich nach
draußen schaue, dann sehe ich, dass sich die Pflanzen in sich
zurückziehen. Manche Pflanzen sterben sogar ab. Die Bäume lassen ihre
Blätter fallen. Alle Pflanzen sammeln ihre Kräfte in ihren Wurzeln. Es
wird dunkler, die Tage kürzer und die Sonne zeigt sich nicht mehr so
oft. Es fällt mehr Regen oder Tau und es wird oft neblig und düster.
Das Thema, welches diese Zeitqualität beherrscht, ist das
Sterben, das Loslassen und das Zurückziehen in sich selbst - aber auch
das Erinnern an seine Vorfahren, seine Ahnen und die Wertschätzung
gegenüber seinen eigenen Wurzeln.
Die Kelten feierten in der Zeit um den 1.November das Neujahrsfest
Samhain. Bei diesem Fest geht es genau um diese Themen. Die Ahnen
wurden geehrt, denn sie sind unsere Wurzeln, auf die wir uns stützen
können und aus denen wir Rückhalt bekommen, wenn wir darum bitten. Da
von Natur aus das Sonnenlicht in dieser Jahreszeit immer weniger wird,
zog man sich in die Behausungen zurück und das Leben wurde ruhiger. Man
kam selbst zur Ruhe und hielt viel Innenschau.
Das Christentum übernahm - genau wie bei anderen keltischen
Jahreskreisfesten - das Grundthema und den ungefähren Zeitpunkt und
stülpte ihr eigenes Fest darüber. Man erkennt das gut, wenn man einen
Blick in den Kalender wirft. Dann sieht man die Feste/ Feiertage, die
heute noch im Christentum gefeiert werden: Allerheiligen, Allerseelen,
Bus- und Bettag, Totensonntag. Das vorherrschende Themal ist also auch
hier das Sterben und die Verstorbenen.
Wie übertrage ich das Thema auf mein eigenes Leben? - Muss ich jetzt sterben?
Um Himmels Willen: nein!
Es geht hier nicht um den physischen Tod. Hier geht es um
Symbolik. Um die Bewusstwerdung meiner Selbst und was ich in meinem
Leben haben will und was nun lieber für mich oder in mir "sterben" muss,
um ein glückliches Leben zu führen. Wichtig ist nur, dass man ehrlich,
aufrichtig und in Liebe zu sich selbst ist.
Das Loslassen ist für mich eine der schwierigsten Aufgaben
überhaupt. Als Mensch ist man darauf fixiert, alles festzuhalten, was
man kriegen kann. Es steckt in den Genen, in den Zellen, und in unseren
Glaubensmustern. Das mit dem Festhalten und nicht loslassen wollen oder
können, nehmen viele Menschen leider auch sehr ernst (unbewusst!) wenn
es um Krankheiten geht oder Verhaltensmuster, die einem selbst schaden.
Beispiel:
Ich bin sicher, jeder hat mindestens einen Bekannten, der/ die sich
immer wieder den gleichen Partnertyp aussucht, von dem er/sie
ausgenutzt, betrogen oder missbraucht wird. Da wäre doch Loslassen für
einen selbst viel besser als ein krampfhaftes Festhalten - oder?!
In Bezug auf Partnerschaft nehme ich sehr sehr gern eine
symbolische Vorstellung her, die ich einmal in einem Buch gelesen habe
und einfach ganz wunderbar finde, weil sie mir schon sehr viel Trost und
Zuversicht gegeben hat:
Wenn ich etwas festhalte, ist meine Hand geschlossen. Keiner kann meine Hand nehmen.
Sobald ich loslasse, öffnet sich meine Hand. Dann erst ist sie bereit dazu, dass jemand sie nehmen kann.
Um Neues ins Leben zu holen, muss man vorher loslassen und Platz
schaffen. Deshalb begann bei den Kelten das Jahr auch im November bei
Samhain. Das Neujahr, wie es in unserer Neuzeit gefeiert wird, ist von
der Zeitqualität her bereits im Entstehen von Neuem. Die Sonne hat die
Wintersonnwende schon hinter sich, die Tage werden schon wieder länger.
Energetisch ist es jedoch stimmiger, erst loszulassen und damit Platz
für Neues zu schaffen. So wie die Natur alles oberirdische loslässt und
sich in die unterirdischen Wurzeln zurückzieht, müssen wir uns
zurückziehen und zur Ruhe kommen. Das ist der Beginn von allem. Nur wenn
wir ganz bei uns sind, können wir erkennen, was unsere Seele wirklich
braucht.
Dazu kann ich eine sehr schöne Übung in Form eines kleinen Rituals empfehlen.
Kleines Loslassritual
Nehme dir Zeit, die du ungestört und ganz in Ruhe für dich hast.
Nehme dir ein schönes Blatt Papier und einen schönen Stift zur Hand. Du
kannst schon deinen vollen Namen und dein Gebrutsdatum darauf notieren.
Mach
dir jetzt einmal ganz genau Gedanken, was du in diesem nun beginnenden
Jahreskreis in deinem Leben wünschst und was dir ganz und gar nicht
gefällt und du gern loslassen möchtest. Das können Gefühle sein, wie
Angst, Freude, Liebe, Wut, Zorn, Zweifel; oder auch andere Dinge wie
deine Familie, Freunde, ein Partner, Gesundheit, Geld, Reichtum, Fülle,
usw.
Sehr sehr wichtig dabei ist, dass du ganz bei dir bleibst und um deine innersten Wünsche, es geht nur um dich!
Wenn
du dir bewusst bist, was du dir wünschst und was du nicht mehr
brauchst, dann kannst du alles auf dein Blatt Papier schreiben. Dabei
kannst du entweder
- schreiben, was du loslassen möchtest ("Ich lasse los: .....")
-
oder alles positiv vormulieren und aufschreiben, was du in dein Leben
holen willst. Am schönsten ist es, man schreibt es in Demut auf, indem
man sich dafür bedankt, was in Zukunft bei einem sein darf. ("Ich danke
für: ....")
Wenn dein Zettel vollständig ist, dann kannst du
ihn an der frischen Luft mit Hilfe einer Kerze verbrennen und ihn in
Liebe ins Licht transformieren lassen. Wunderbar eignet sich dazu
natürlich auch ein größeres Ritualfeuer und am allerschönsten ist es,
wenn man dieses Ritual in einer kleinen Gruppe aus lieben Menschen
vollzieht.
Werden meine Wünsche immer erfüllt?
Unterschätzt niemal die Kraft des Universums (oder Gott, oder wie ihr
ihn gern nennen wollt), unsere aufrichtigen Bitten zu erhören und gut
für uns zu sorgen. Rituale, die man so vollzieht, dienen immer dem
höchsten Wohle aller Wesen. Oft ist es so, dass ein größerer, höherer
(göttlicher) Plan dahintersteckt, den wir nicht erkennen. Dann werden
die Wünsche nicht, noch nicht oder auf eine ganz andere Weise erfüllt.
Genauso wenn unsere Wünsche nicht demütig und in Liebe abgegeben werden,
sondern wir aus Selbstsucht, Größenwahn oder Angst wünschen. Es wird
also nicht unbedingt *schnipp* machen und wir haben was wir wollen. (Das
Universum/ Gott ist kein Jeany!) Je bewusster wir unserer innersten
Bedürfnisse und Wünsche werden und je mehr wir in Einklang mit unserer
Natur leben, desto mehr kommen wir in den Fluss des Lebens und es wird
alles zu uns fließen, was wir wirklich brauchen und was unsere Seele
wirklich will.
Ich wünsche euch allen viel Kraft in dieser dunklen Jahreszeit und
hoffe, ich habe vielleicht ein bisschen Licht hineingebracht, sodass ihr
die Dunkelheit mehr schätzen und für euch gut nutzen könnt.
Natürlich stehe ich für eine individuelle Beratung und für Rückfragen und Anmerkungen gern zur Verfügung.
Eure Marion
Ehwazia
Marion Erika Scheytt
marion@ehwazia-reittherapie.de
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