Ostern wurde bereits früher zu keltischen Zeiten gefeiert. Das Fest war der Göttin Ostara geweiht und fand jedes Jahr zur Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühjahr statt (um den 21.März). Die Kelten waren noch sehr verbunden mit der Natur und legten großen Wert auf ein Leben nicht nur in sondern auch mit den Jahreszeiten und ihren Qualitäten. Um zu erfahren, was zu einem jeweiligen keltischen Jahreskreisfest - also die Vorläufer unserer christlichen Feste - gefeiert wurde, genügt ein Blick in die Natur: Was sehen wir heute? Wie fühlt sich die Natur heute an?
Wenn wir das tun, werden wir feststellen, dass nach der "Winterstarre" mit der Tag-und-Nacht-Gleiche eine Aufbruchstimmung herrscht. Die ersten Knospen erscheinen und machen sich bereit, die ersten Frühlingsblumen beginnen zu blühen und stimmen uns ein auf den Frühling, der nun kommt. Die Säfte steigen wieder in den Bäumen und die Natur erwacht voller Tatendrang und Lebenskraft. Wenn du einmal ganz bewusst in die Natur gehst, wirst du feststellen, wie auch in dir die Lebenskraft und der Tatendrang nach dem dunklen und kalten Winter zurückkehren.
Ostara ist dem Element Luft zugeordnet und bringt buchstäblich frischen Wind in unser Leben.
Beliebte Rituale zu Ostara (oder Ostern) ist ein Frühjahrsputz, Kräuter sammeln und zu Suppen, Salaten oder Pestos verarbeiten. Besonders gut eignet sich hier der Bärlauch, aber auch die Schlüsselblume, Gänseblümchen, Giersch, Gundermann und co schmecken köstlich im Salat. Das wohl bekannteste Osterritual ist das Eierfärben.
Seit ein paar Jahren versuche ich mich selbst im
Färben mit Naturfarben. Das hat meine Oma schon gemacht und ich kann nur
dazu ermutigen, es zu versuchen. Ohne Chemie, nur Natur. Kein Ei wird wie das andere
aussehen und man kann dazu auch schöne Marmorierungen bekommen oder
Abdrücke von Blättern auf den Eiern kreieren. Man sollte allerdings Tolerant sein was das Ergebnis anbelangt und sich nicht ein zu festes Bild machen, wie das
Ei später aussehen soll. Wie die Natur eben ist, es kommt nicht immer
das gleiche heraus, weder in den Farben noch in den Effekten. So habe
ich festgestellt, dass das Färben bspw. mit Blaukraut nicht immer die
gleiche Farbintensität gibt, aber dafür in diesem Jahr eine wunderschöne
grünmarmorierung entstand.
Hier meine Farbergebnisse:
Blaukraut = blau
Holunderbeeren = blau-violett bis dunkelblau
rote Zwiebelschalen = braun
Kaffee = hellbraun
Spinat = hellgrün
Brennnessel = hellgrün
Kurkuma = gelb
rote Bete = hellrot
Zuerst überlege ich mir, welche Farben ich gern hätte und sorge dafür, dass sowohl genug Eier zum Färben da sind als auch die Zutaten für die Farben. Oben habe ich eine kleine Liste gemacht, womit ich schon Eier erfolgreich gefärbt habe. Im Netz findet man sicher noch mehr davon. Dieses Jahr habe ich keine Rote Bete bekommen, deshalb habe ich dieses Jahr keine roten Eier :)
Hinweis: Zum Färben eignen sich am besten weiße Eier und ich persönlich nehme am liebsten Bio-Eier, wenn ich die in weiß bekomme.
So wird´s gemacht:
Ich koche erst die Eier. Sie dürfen ruhig abkühlen.
Das Gemüse ggf. schälen und zerkleinern und im Wasser aufkochen, bis die Farben gut im Wasser sichtbar sind. Man kann einen EL Essig zugeben, dann wird die Farbe intenviver. Vom Kaffee braucht man viel Pulver, damit die Farbe intensiv wird, vom Kurkuma genügen 2-3 EL pro Liter Wasser. Generell gilt: Je mehr Färbematerial man nimmt, desto intensiver wird die Farbe. Man darf nur nicht vergessen genug Flüssigkeit zu haben, damit die Eier später ganz bedeckt sind.
Nach dem Aufkochen kann der Sud abgegossen werden. Diesen nehmen wir zum Färben. Wer eine individuelle Marmorierung der Eier möchte, kann auch z.B. die Zwiebelschalen im Sud lassen und direkt darin die Eier färben. Die Schalen sorgen dafür, dass der Sud nicht ganz gleichmäßig das Ei umschließt. Für das Färben der Eier eignen sich am besten schmale hohe Gefäße. Ich achte schon beim Kochen darauf, welche Töpfe ich nehme, damit ích die Eier am besten direkt darin färben kann.
Wenn der Sud abgegossen ist, kann man die gekochten Eier vorsichtig hineinlegen und über mehrere Stunden ggf. auch über Nacht darin lassen. Man sollte ab und an vorsichtig umrühren und die Position der Eier verändern, damit die Flüssigkeit überall gleichmäßig färben kann.
Wenn man die Eier aus dem Färbesud nimmt, kann man sie zum Trocknen auf ein Küchenkrep legen oder besser noch auf alte Toilettenpapierrollen setzen. Auch beim Trocknen sollte man ab und zu die Position der Eier ändern, weil es sonst farblose Stellen geben kann oder sich Farbtropfen am Ei sammeln können.
Wer möchte kann die getrockneten Eier noch mit Schmalz oder etwas Öl einreiben. Das gibt den Eiern einen sehr schönen Glanz.
Wer sich noch ein bisschen kreativer verwirklichen möchte, kann kleine Blätter sammeln, die man auf die Eier legen kann. Auf dem Bild oben sieht man die Blätter von Efeu und Stechpalme. Beide sind leider gar nicht so gut geeignet, weil sie zu hart sind und sich nicht gut um das Ei schließen und die Farbe darunterläuft. Besser geeignet sind Klee- oder Gundermann-Blätter, siehe Bild unten.
So wird´s gemacht:
Wenn ich kleine
Blättchen gesammelt habe, nehmen ich noch (alte) Feinstrumpfsöckchen
her. Ein Blättchen wird auf ein gekochtes, noch ungefärbtes Ei gelegt und dann das ganze
mit einem Feinstrumpf eingepackt, sodass das Blättchen nicht verrutscht.
Meine ersten Versuche habe ich mit einem Faden gemacht, mit dem ich die Feinstrümpfe abgebunden habe. Später habe ich festgestellt, dass sich Tütenklips dafür noch besser eignen. Man bekommt die Klips nachher übrigens in der Spülmaschine absolut sauber.
Wenn man das Ei mit dem Blatt versehen und "verpackt" hat, kann man es in den Färbesud gehen und wie oben beschrieben färben. Nach dem Entnehmen des Eis aus Sud kann man den Feinstrumpf entweder gleich wegmachen oder erst kurz abtrpfen lassen. Man sollte den Strumpf allerdings nicht ab Ei trocknen lassen, weil das unschöne Muster vom Stoffgewebe geben kann. Das Blättchen sollte allerdings drauf bleiben, bis das Ei getrocknet ist. Danach kann man auch das Blättchen vom Ei nehmen und hat so eine schöne Verzierung für das Ostara- (Oster-) Ei aus dem Schoß von Mutter Natur.
Falls du weitere Ideen, Anregungen oder Fragen dazu hast, melde dich doch gerne bei mir.
Jetzt wünsche dir erstmal viel Spaß beim Nachmachen und ein segensreiches Osterfest!
Deine Marion
Ehwazia
Marion Erika Scheytt
marion@ehwazia-reittherapie.de
0160-94503605